Luisa Hodbod und Elias Hippert haben sich bei Ihrer Winzerausbildung in Geisenheim kennengelernt. Das war 2021. Seitdem ist viel passiert und die beiden sind mittlerweile stolze Besitzer ihres eigenen Weinguts am Mittelrhein. In dem kleinen Örtchen Kaub, das vor allem für sein Vorkommen an hochwertigem Schiefer bekannt ist, wurden die beiden auf der Suche nach einer eigenen Wirkungsstätte fündig. Mit frischen Ideen und einem kompromisslosen Qualitätsstreben rannten Luisa und Elias in Kaub offene Türen ein. Wider Erwarten erfuhren sie von den alteingesessenen Winzern vor Ort viel Unterstützung. Ihrem Commitment zum Steillagen-Weinbau und dessen langer Tradition in und um Kaub, trugen sie bei der Namensgebung für ihr Weingut Rechnung. „Hainbusch“ ist der Name einer alten Schiefergrube, die dem Ort in der Vergangenheit zu bescheidenem Reichtum verholfen hat.

Heute steht der Name für einen neuen, progressiven Umgang mit der Weinbautradition am Mittelrhein. Nachdem sich die beiden für den Standort Kaub entschieden hatten, arbeiteten sie schnell und zielstrebig an der Entwicklung ihres Lagenportfolios. Dabei war es natürlich von großer Bedeutung, die vielschichtigen Begebenheiten in den Hängen rund um den Ort abzubilden. Ihre ersten Weinbergslagen pachteten Luisa und Elias im Blüchertal, einem kühlen Seitental des Rheins. Es folgten Lagen in den deutlich wärmeren und steileren Hanglangen direkt am Rhein, in den Parzellen Backofen und Rauschelay. Kontinuierlich wird das Lagenportfolio seit der Gründung des Weinguts im Jahr 2023 ausgebaut. Dennoch bewirtschaften die beiden heute kaum mehr als einen Hektar Gesamtrebfläche. Die Produktion ist dementsprechend klein.

Von Beginn an wurde bei Hainbusch höchster Wert auf handwerkliches Arbeiten zum Erzielen bestmöglicher Traubenqualitäten gelegt. Nicht unbedingt das leichteste Unterfangen in einigen der steilsten und schwer zugänglichsten Lagen überhaupt. Luisa und Elias ist es dabei besonders wichtig, einen möglichst klaren, unverfälschten und unaufgeregten Weinstil zu erzeugen, der transparent und tiefgründig seine jeweilige Lage abbildet.
Im Keller verwenden die beiden überwiegend gebrauchte Holzfässer für den Ausbau ihrer Weine. Behutsam reifen sie für mindestens 12 Monate auf der Feinhefe, teilweise auch unter einem Hefeflor. Auch hier gilt ein eher minimalinvasiver Ansatz. Präzise lassen sie dem jeweiligen Wein eine eigenständige Stilistik zu Teil werden, passen das Maß an Reife und zugelassener Oxidation an die Begebenheiten und Charakteristika der Lagen an.

2023 ist der erste Jahrgang, den das Weingut Hainbusch vorgelegt hat. Bereits jetzt zeigt sich, dass die mühsame Arbeit in den Steillagen und ein unaufgeregter aber stets neugieriger Ansatz im Keller Früchte trägt. Die Hainbusch-Weine überzeugen durch Tiefe, Eleganz und Finesse, besitzen gleichzeitig den klar ersichtlichen Charakter der Region und sind somit im besten Sinne des Wortes „Terroir“-Weine aus den wunderbaren, aber teilweise in Vergessenheit geratenen Lagen rund um Kaub!